Luchs hat einen jungen Hirsch erbeutet, warum aber gerade diesen Hirsch?

 

 

nur selten findet man so ein guten Beispiel dafür, dass Luchse in ersten Linie schwachen und kranken Tiere jagen, wodurch sie einen starken selektiven Druck auf den Gesundheitszustand der Beute ausüben (in meiner Gegend vor allem Rehe und Hirsche) wie es in diesem Fall zu sehen ist.

Folgenden Bilder sind aber nicht jedermann Sache und sind nicht geeignet für übersensiblere Personen, aber den Luchsen schmeckt das Gras oder Schnee überhaupt nicht und deswegen müssen sie andere Tiere Jagen :-)
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"https://vladotrulik.com/wp-content/uploads/2016/02/DSC05916-rysom-strhnuty-jelencek-s-opuchnutou-nohou..jpg"> 

In meinem Dorf  Stiavnik hat ein Luchs diesen jungen Hirsch erbeutet. Sein linker Hinterbein sieht sehr schlecht aus und mittlerweile habe ich auch eine fachliche Diagnose von meinem Freund Tierarzt Dr. Günther Much.

"Aus den vorliegenden Bildern kann ich deutlich erkennen, dass der Hirsch schon längere Zeit an einer Phlegmone im Fesselbereich des linken Hinterlaufes gelitten hat und sicherlich eine deutlich sichtbare Stützbein-Lahmheit an diesem Bein zeigte. Das sieht man an der deutlich verlängerten und nach dorsal gebogenen Klaue. Meist gehen solche Erkrankungen, an denen in der Regel Nekrosebakterien beteiligt sind von leichten Verletzungen im Zwischen-Klauenspalt aus. Für mich ist aus dem Foto nicht ersichtlich ob der Zwischen-Klauenspalt in der Krankheitsprozess mit einbezogen ist. Dabei müsste ein entzündlicher Wulst vorhanden sein,der zu einer deutlich sichtbaren Spreitzklaue geführt hätte. Sichtbar ist jedenfalls der schon mindestens drei Wochen bestehende Entzündungsprozess mit Haarverlust im gesamten Fesselbereich, der vermutlich auch das darunter liegende Gelenk ergriffen hat. Man kann mit Sicherheit sagen, dass dieser Prozess sehr schmerzhaft war, schon längere Zeit bestanden hat und sicher keine Tendenz zur Selbstheilung hatte. Ein typischer Fall für einen Hegeabschuss. Für den Menschen würde sich die Frage der Fleischverwertung, wegen einer eventuellen Blutvergiftung stellen – beim Luchs ist das sicher keine Frage."

Es sah aus, als wenn ihm das Fuß jederzeit wegfaulen würde und das Tier würde den eigentlich recht milden Winter kaum überleben.

 

 

Er hat bei ihm die inneren Schenkel und die Unterseite vom Hals ausgefressen (wer will kann sich die Bilder mit einem Klick auch noch vergrößern)

Ich habe dort eine Fotofalle installiert und hoffe, dass sie den Luchs aufni mmt, der diesen gnadenvollen Tat gemacht hatte.

 

Vor 10 Tagen habe ich die Spuren von der Luchsin Hermina mit ihren 3 Jungen verfolgt bei uns im Talschluss.

 

Sie sind die unzugänglichsten Wege gegangen, als wenn sie mich abraten wollten ihre Beute zu finden. Nur wenn sie die Waldstraßen überquert haben, könnte ich feststellen, dass sie noch alle 4 zusammen unterwegs sind. Auch wenn ich dann schon sehr nah war, gab es hier so viele Spuren, dass die Kadaversuche unendlich und sehr anstrengend war.

Wenn es mir endlich gelungen ist, war es mir klar, warum es hier so große Aktivität gibt.

Von dem Reh gab es nur noch Knochen und Fell, also die Luchse haben hier mehreren Tage verbracht und die 3 verspielte Jungen haben von der ganzen Gegend ein Spielplatz gemacht. In solchen Fällen ist es natürlich sehr schwer festzustellen, ob die Beute irgendein Handicap, Krankheit oder Verletzung hatte, immer ist es aber das schwächste Tier von der ganzen Herde in der Gegend. Der Luchs ist kein Zufall Jäger, seine Beute kennt er sehr gut und er hat sie schon oft genug beobachtet. Wie ein guter Bauer weißt er, was und wo in seinem Revier lebt und er kontrolliert ständig in welcher Kondition befindet sich die Beute. Diese System ist Millionen Jahre alt, es ist alles sehr komplex und perfekt. Der Luchs tötet zwar einzelne Tiere, aber im Endeffekt kümmert er um Gesundheitszustand der ganzen Population.

Auch wenn es von dem Reh nicht mehr viel übrig war, ich habe dort für eine Woche Fotofalle installiert.

Leider kam die Hermina mit den 3 Jungen nicht mehr,

dafür zeigte sich an der Stelle ein Luchs, der am meistens unterwegs ist. Wir nennen ihn Lubo.

Meine Fotofallen aber auch die von meinen Kollegen von Hnuti DUHA haben ihn in  3 orografischen Gebieten aufgenommen. Beskyden, Kysuce und Javorniky.

Er bewegt sich auf einer Fläche von etwa 300 Km2 und hier wandert er recht viel, dreht seine Kreise. Er ist ein richtige Tourist  :-)

TRULIK TRAVEL s.r.o.
 
Vlado Trulik
 
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