Aktuelle Wolfslage in der Slowakei 

Das slowakische Umweltministerium hat ab den 1.1.2025 bis 15.1.2025 mit einer Quote 74 Wölfe zum Abschuss frei gegeben. Wahllos, systemlos, einfach nur den Trophäenjäger zu Liebe. In den 15 Tagen hat ein große Teil von den etwa 66 000 offiziellen Jäger in der Slowakei fieberhaft nach Wölfe gejagt. Offiziell haben sie 24 Wölfe erlegt. Nach längerer Zeit haben sie endlich die Chance bekommen einen Wolf zu schießen und ihre "Männlichkeit und Potenz" zu beweisen.
Die Chance haben genutzt auch weiteren etwa 15 000 illegalen Waffenbesitzer (das ist die vermutete Anzahl der sogenannten Wilderer) meistens sind es aber ehemaligen Jäger, die den Waffenschein gerade wegen Wilderei abgeben müssten. Wenn das Wölfe schießen schon mal erlaubt ist, auch für die Wilderer ist es einfacher.

Dabei hat die Slowakei im Vergleich zum Thema Bär kein "Wolfsproblem". Seit dem der Wolf ganzjährig geschützt war, die familiäre Rudel-Strukturen nicht regelmäßig zerstört worden sind, gab es auch viel weniger Konflikte mit den Tierzüchter.
Bei höheren Wolfszahlen, viel weniger Schaden an den Haustieren... und genau das ist zum Problem geworden. So kann es doch nicht weiter gehen, so kann man einen Wolf, nie legal schießen und manche Jäger werden bald zu alt und schaffen es eventuell sogar gar nicht mehr in diesem Leben.
So herzzerreißend wird das "kleines-großes" Problem unserer Jäger kommuniziert. Also bevor der Wolf zum Problem wird, muss man gleich die Bestände reduzieren und so der Problementstehung aktiv helfen.
Nach dem Abschuss auch nur einen von den Elterntiere zerfällt oft das ganze Rudel. Die Jungtiere wo die Jagdausbildung noch nicht abgeschlossen war versuchen das Glück viel öfters bei den Haustieren, weil es für sie einfachere Beute ist. Intakte Rudel greifen Haustiere deutlich seltener an als diejenigen die wichtigen Rudelsmitglieder verloren haben.

Außerdem breitet sich in der Slowakei die afrikanische Schweinepest (ASP). Wolf ist nachweislich der einziger Regulator, der uns bei der Bekämpfung helfen kann. Um die Wildschweinepopulation aktiv "managen" zu können müssen die Rudel aber intakt sein. Wahllose Angriffe in die Wolfspopulation sind leider keine gute Schutzmaßnahmen gegen ASP.  Leider hat jetzige Regierung jede vernünftige Stimme ausgeschaltet.

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Jetzt aber auch ein paar positive Informationen unterstützt mit Fotofallen-aufnahmen. Meine Wolfsrudel, die ich "betreue" haben Gott sei Dank keine Verluste durch Jägerwaffe erlitten oder zumindest ist kein Vorfall aufgetaucht. Die besendete Wölfin Lucka (der Namen ist kein Zufall, wenn ich schon mal beim Besenden war :-) bewegt sich in meiner Gegend auch mit ihrem Partner einem erfahrenem Rüde



der schon viele Erfahrungen mit Reproduktion hat und wir hoffen dass sie bald Nachwuchs bekommen. Falls da alles nach dem Plan klappt, sendet uns der HalsbandAktuelle tolle Daten über ihre Aktivität während die Welpen-Aufzucht. Die Bilder oder Daten aus den Projekten will ich aus verständlichen Gründen nicht veröffentlichen, bei meinen Reisen erfährt man aber sehr viel über dieses Thema. Ich habe Zugang zu den GPS Daten und beteilige mich schon seit Jahren an der Nachsuche und Auswertung der Daten auch weiteren besendeten Beutegreifer.

Wölfe aus dem Rudel was ich auch mit meinen Gästen besuche hat Anfang März immer noch 12 Mitglieder gehabt. Es ist mein größte Rudel überhaupt.



Weitere Aufnahmen von dem gleichen Rudel vom Ende März, da sind sie noch zu 9 unterwegs



Hier noch eine sehr schöne Tagesaufnahme von der Stelle, obwohl mit nur 5 Wölfe drauf



Eine andere Fotofalle hat unweit von dort doch noch 7 Mitglieder dokumentiert (der drauf gefallener Ast hat aber alle Nachtvideos von der Stelle ab Mitte März zerstört)



und so könnten die Nachtvideos von dort aussehen wenn der "böse Ast" wo anders landen würde :-)